Radikaler Konstruktivismus - was versteht man / frau darunter?
Kurz-Definition
radikaler Konstruktivismus:
jedes Individuum konstruiert ein individuelles
und subjektives Bild seiner Umwelt.
Der radikale Konstruktivismus ist primär
eine Erkenntnistheorie,
die davon ausgeht, dass »Wirklichkeit«
nicht von sich aus vorhanden und damit zugänglich ist,
sondern vom Individuum konstruiert wird.
Die Entstehung des Konstruktivismus ist
im Kontext der Forschungen der Biologen
Varela und Maturana anzusiedeln.
Lernende konstruieren selbstständig neues Wissen
durch einen aktiven Konstruktionsprozess.
Aufgrund verschiedenster Erfahrungen
entsteht so eine kognitive Landkarte der Welt,
welche das Individuum beeinflusst.
Und diese Wirklichkeitskonstruktionen
beeinflussen wiederum – und das unwillkürlich -
was dieses Individuum sieht,
wie es das Gesehene bewertet,
welche Verhaltenspläne es entwickelt
und wie es sich dann tatsächlich verhält.
Es gibt demnach nicht eine für alle gültige Wirklichkeit,
sondern viele subjektive und individuelle Wirklichkeiten.
Paul Watzlawick hat den Konstruktivismus
wie folgt zusammengefasst:
"Untersuchung der Art und Weise, wie wir Menschen
unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen."
Neben Watzlawick gelten Hans Aebli, Maria Montessori
und teilweise Jean Piaget als Vertreter des Konstruktivismus.
Nach Meinung Heinz von Foersters leiten sich
aus dem Konstruktivismus zwei Imperative ab:
Willst du erkennen, lerne zu handeln (ästhetischer Imperativ)
und
Handle stets so, daß weitere Möglichkeiten entstehen
(ethischer Imperativ).
Ernst von Glasersfeld, einer der Hauptvertreter
dieser Erkenntnistheorie sagt dazu:
Was ist Radikaler Konstruktivismus?
Einfach ausgedrückt handelt es sich da
um eine unkonventionelle Weise
die Probleme des Wissens und Erkennens
zu betrachten.
Der Radikale Konstruktivismus beruht
auf der Annahme, dass alles Wissen,
wie immer man es auch definieren mag,
nur in den Köpfen von Menschen exisitiert
und dass das denkende Subjekt sein Wissen
nur auf der Grundlage eigener Erfahung
konstruieren kann.
Was wir aus unserer Erfahrung machen,
das allein bildet die Welt, in der wir bewusst leben.
----
Dem radikalen Konstruktivismus zufolge beruht also alles,
was der Mensch wahrnimmt, auf Konstruktion und Interpretation.
Die sogenannte Wirklichkeit ist demnach immer
ein kognitiv konstruiertes Phänomen.
Um es zu wiederholen
Es gibt demnach nicht eine für alle gültige Wirklichkeit,
sondern viele subjektive und individuelle Wirklichkeiten.
Eine der am häufigsten zitierten Vorannahmen
in diesem Kontext = Zusammenhang lautet
----->>>>> “Die Landkarte ist nicht das Gebiet.”
Eine Metapher des Philosophen Alfred Korzybski,
die verdeutlicht, dass sich uns die Welt nur indirekt
über unsere Sinneseindrücke erschließt.
Die Sinne funktionieren wie Filter, so dass das,
was jeder Mensch von der Welt weiß,
nur eine Annäherungan die Welt darstellt.
Eben eine mentale Landkarte und nicht
die Welt oder das Gebiet selbst.
Korzybskis Metapher kann man / frau daher betrachten
als Aufforderung zu Respekt und Toleranz.
Schließlich kann keine Landkarte für sich beanspruchen,
die einzig richtige oder maßgebliche zu sein.
Gleichzeitig fördert das Interesse an anderen Landkarten
die eigene Wahrnehmung und geistige Flexibilität.
Je unterschiedlicher die Landkarte des Kommunikationspartners,
umso erweiternder kann sie für die eigene Weltsicht sein.
Um das oben theoretisch formulierte anschaulich
zu machen, lesen Sie bitte die folgende Geschichte :-)
Die alte Tao-Geschichte von den 3 Brüdern auf dem Berg
Drei Brüder, die sich sehr mochten, wollten frühmorgens
auf einen Berg steigen, um sich den Sonnenaufgang
anzusehen und diesen Anblick zu geniessen.
Als sie kurz vor dem Gipfel waren, sagte der 1. Bruder:
"Halt, liebe Brüder, bleibt doch einmal stehen und schaut,
wie herrlich blau der Tautropfen dort drüben glitzert."
Der 2. Bruder antwortete:
"Nun, lieber Bruder, der Tautropfen sehe ich wohl,
nur irrst Du Dich leider bei der Beschreibung der Farbe:
er glitzert nicht blau, sondern grün!"
"Aber meine lieben Brüder", schaltete sich nun
der 3. Bruder in das Gespräch ein,
"ihr schaut wohl beide nicht richtig hin.
Der Tautropfen glitzert doch weder blau noch grün,
sondern rot.
Könnt ihr das denn nicht erkennen?"
Und sie gerieten in einen grossen Streit darüber,
wer denn nun Recht habe, und sie vergassen dabei gänzlich,
weshalb sie eigentlich gekommen waren,
nämlich um den wunderschönen Aufgang
der Sonne zu geniessen.
Und während die Sonne aufging und immer prächtiger
zu scheinen und zu strahlen begann,
stritten sie sich weiter und weiter darüber,
wer denn nun von Ihnen das Richtige sehe
und die Wahrheit spreche.
Dabei wäre alles so einfach gewesen:
wäre jeder von ihnen nur ein paar Schritte zur Seite
gegangen und hätte - buchstäblich -
den Standpunkt der anderen eingenommen,
dann hätten sie bemerkt:
jeder hatte - von seinem Standpunkt aus gesehen - Recht..................
---
In dem sehr, sehr empfehlensWERTen Newsletter
"Zeit zu leben" können Sie dazu einen klasse Artikel lesen.
Surfen Sie mal hin:
http://www.zeitzuleben.de/2530-die-landkarte-ist-nicht-das-gebiet/
Vielleicht haben Sie ja Lust, diesen tollen Newsletter zu abonnieren?
Sie bekommen ihn kostenlos dort :-)
----
Hier können Sie mehr über den radikialen Konstruktivismus lesen:
http://www.radikalerkonstruktivismus.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus
http://www.philolex.de/konstrur.htm
Deutsche und englische Artikel finden Sie hier:
http://www.univie.ac.at/constructivism/
----
Den folgenden Satz aus dem Talmud habe ich auf facebook gefunden.
Und er gefällt mir super. Denn:
er bringt den radikalen Konstruktivismus sozusagen auf den Punkt :-)
Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind,
wir sehen sie so, wie wir sind!
Talmud
----
Eine modernere Formulierung ist die hier:
"Alles, was gesagt wird, wird VON einem Beobachter gesagt"
Maturana
und die hier:
"Alles, was gesagt wird, wird ZU einem Beobachter gesagt"
von Foerster
Soll heissen:
das Gesagte gibt nicht etwa etwas "Objektives" wieder,
sondern ist "nur" eine subjektive Wahrnehmung - und mehr nicht.
Die weitverbreitete Annahme, es gäbe "Objektives",
erscheint radikalen Konstruktivisten weder sinnvoll noch nützlich.
Daher ist der Begriff "Objektives" auch hier in Anführungszeichen gesetzt.
Diese neue Sichtweise "wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind,
wir sehen sie so, wie wir sind" - diese neue Sichtweise
hat sich allerdings - leider - noch nicht herumgesprochen :-)
Achten Sie mal auf die Sprache von zB
Politikern, Journalisten, Wissenschaftlern (!)
und wie oft diese Sprecher die Worte
"objektiv" oder "objektiv betrachtet"
in den Mund nehmen.
Diese Sprechweise hat natürlich Methode.
Denn:
wenn diese Sprecher sagen "objektiv betrachtet",
dann wollen sie natürlich - mehr oder weniger unterschwellig -
suggerieren (!), dass sie Recht haben!
Und dass anders Denkende im Unrecht sind!
Ähnliches kann man übrigens auch über den Ausdruck "alternativlos" sagen.
Dieser Ausdruck ist - logisch betrachtet - auch nicht wirklich passend,
um es mal milde auszudrücken.
Denn:
Alternativen sind praktisch IMMER denkbar + oft auch machbar,
nur - von Mächtigen aller Art oft einfach nicht gewollt (!)
----
"Wenn die Begriffe,
mit deren Hilfe wir unsere Welt
zu begreifen versuchen,
nicht mehr als eingeborene Ideen
betrachtet werden können,
wo kommen sie dann her?
Wie sind die Bausteine von Weltbildern geformt?
Und wie kommen sie zu ihrer Form?
All dies sind Fragen, mit denen sich ein Zweig (…) beschäftigt,
der eng mit der Entwicklung systemtheoretischer Konzepte
und ihrer Anwendung verbunden ist:
der (…) 'Konstruktivismus'"
sagt zu dem Thema einer meiner Favoriten
und Lieblingsautoren Fritz B. Simon
Fritz B. Simon ist der Mann, der ein wirklich epochemachendes (!)
Buch geschrieben hat,
nämlich das Buch - achten Sie bitte auf den Titel :-) -
"Meine Psychose, mein Fahrrad und ich" - der Titel hats ja schon in sich, oder? <smile>
Dass dieses Buch als ein epochemachendes Buch angesehen werden kann,
ist übrigens nicht nur meine private Meinung.
In ähnlichen Worten hat der weltbekannte Forscher und Autor
Paul Watzlawick - auch einer meiner Lieblingsautoren -
Simons Buch beschrieben und in den höchsten Tönen gelobt.
----
In meiner Rezension des Buches habe ich
unter anderem geschrieben:
"Das Buch ist hochinformativ, insbesondere das Kapitel vier
"Menschliche Kommunikation" ist aus meiner Sicht ein MUSS für alle,
die sich mit Kommunikation befassen.
Simon zeigt auf, dass das Modell "Sender und Empfänger"
nicht nur NICHT nützlich, sondern sogar schädlich ist!
Wir übertragen oder senden eben nicht Nachrichten oder Botschaften,
sondern Signale, denen der andere dann Bedeutung zuschreibt!
Und DAS ist ein himmelweiter Unterschied!
Eben ein Unterschied, der einen Unterschied macht!
Beispiel von Simon selbst: wenn eine Sirene mittags ertönt,
dann hören die Menschen dieses Signal, und sie schreiben dann
diesem Signal eine Bedeutung zu: Atomkrieg oder Mittagspause?"
----
Wenn Sie das Buch "Meine Psychose, mein Fahrrad und ich"
noch nicht kennen, möchte ich Sie sehr herzlich einladen,
es jetzt zu lesen. Gönnen Sie sich diese Lektüre.
Nicht nur lernt man / frau wirklich staunen-erregende (!) Dinge.
Darüber hinaus hat Herr Simon das Buch in einem Stil geschrieben,
den ich hinreissend finde: witzig, humorvoll, tolle Wortspiele!
Also nochmal: gönnen Sie sich diese Lektüre.
Wenn Sie das Buch gelesen haben werden,
dann werden vielleicht auch Sie zu sich selbst sagen:
"Meine Entscheidung, dieses Buch zu lesen,
war einfach klasse, war goldrichtig"
----
Lesen Sie meine ausführliche Rezension des Buches
"Meine Psychose, mein Fahrrad und ich" hier
http://systemisches-coaching-sczepanski.weebly.com/
3/post/2014/02/my-psychosis-my-bicycle-and-i.html
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Mehr spannende Infos finden Sie hier
https://www.uni-weimar.de/medien/wiki/Systemtheorie
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Kurz-Definition
radikaler Konstruktivismus:
jedes Individuum konstruiert ein individuelles
und subjektives Bild seiner Umwelt.
Der radikale Konstruktivismus ist primär
eine Erkenntnistheorie,
die davon ausgeht, dass »Wirklichkeit«
nicht von sich aus vorhanden und damit zugänglich ist,
sondern vom Individuum konstruiert wird.
Die Entstehung des Konstruktivismus ist
im Kontext der Forschungen der Biologen
Varela und Maturana anzusiedeln.
Lernende konstruieren selbstständig neues Wissen
durch einen aktiven Konstruktionsprozess.
Aufgrund verschiedenster Erfahrungen
entsteht so eine kognitive Landkarte der Welt,
welche das Individuum beeinflusst.
Und diese Wirklichkeitskonstruktionen
beeinflussen wiederum – und das unwillkürlich -
was dieses Individuum sieht,
wie es das Gesehene bewertet,
welche Verhaltenspläne es entwickelt
und wie es sich dann tatsächlich verhält.
Es gibt demnach nicht eine für alle gültige Wirklichkeit,
sondern viele subjektive und individuelle Wirklichkeiten.
Paul Watzlawick hat den Konstruktivismus
wie folgt zusammengefasst:
"Untersuchung der Art und Weise, wie wir Menschen
unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen."
Neben Watzlawick gelten Hans Aebli, Maria Montessori
und teilweise Jean Piaget als Vertreter des Konstruktivismus.
Nach Meinung Heinz von Foersters leiten sich
aus dem Konstruktivismus zwei Imperative ab:
Willst du erkennen, lerne zu handeln (ästhetischer Imperativ)
und
Handle stets so, daß weitere Möglichkeiten entstehen
(ethischer Imperativ).
Ernst von Glasersfeld, einer der Hauptvertreter
dieser Erkenntnistheorie sagt dazu:
Was ist Radikaler Konstruktivismus?
Einfach ausgedrückt handelt es sich da
um eine unkonventionelle Weise
die Probleme des Wissens und Erkennens
zu betrachten.
Der Radikale Konstruktivismus beruht
auf der Annahme, dass alles Wissen,
wie immer man es auch definieren mag,
nur in den Köpfen von Menschen exisitiert
und dass das denkende Subjekt sein Wissen
nur auf der Grundlage eigener Erfahung
konstruieren kann.
Was wir aus unserer Erfahrung machen,
das allein bildet die Welt, in der wir bewusst leben.
----
Dem radikalen Konstruktivismus zufolge beruht also alles,
was der Mensch wahrnimmt, auf Konstruktion und Interpretation.
Die sogenannte Wirklichkeit ist demnach immer
ein kognitiv konstruiertes Phänomen.
Um es zu wiederholen
Es gibt demnach nicht eine für alle gültige Wirklichkeit,
sondern viele subjektive und individuelle Wirklichkeiten.
Eine der am häufigsten zitierten Vorannahmen
in diesem Kontext = Zusammenhang lautet
----->>>>> “Die Landkarte ist nicht das Gebiet.”
Eine Metapher des Philosophen Alfred Korzybski,
die verdeutlicht, dass sich uns die Welt nur indirekt
über unsere Sinneseindrücke erschließt.
Die Sinne funktionieren wie Filter, so dass das,
was jeder Mensch von der Welt weiß,
nur eine Annäherungan die Welt darstellt.
Eben eine mentale Landkarte und nicht
die Welt oder das Gebiet selbst.
Korzybskis Metapher kann man / frau daher betrachten
als Aufforderung zu Respekt und Toleranz.
Schließlich kann keine Landkarte für sich beanspruchen,
die einzig richtige oder maßgebliche zu sein.
Gleichzeitig fördert das Interesse an anderen Landkarten
die eigene Wahrnehmung und geistige Flexibilität.
Je unterschiedlicher die Landkarte des Kommunikationspartners,
umso erweiternder kann sie für die eigene Weltsicht sein.
Um das oben theoretisch formulierte anschaulich
zu machen, lesen Sie bitte die folgende Geschichte :-)
Die alte Tao-Geschichte von den 3 Brüdern auf dem Berg
Drei Brüder, die sich sehr mochten, wollten frühmorgens
auf einen Berg steigen, um sich den Sonnenaufgang
anzusehen und diesen Anblick zu geniessen.
Als sie kurz vor dem Gipfel waren, sagte der 1. Bruder:
"Halt, liebe Brüder, bleibt doch einmal stehen und schaut,
wie herrlich blau der Tautropfen dort drüben glitzert."
Der 2. Bruder antwortete:
"Nun, lieber Bruder, der Tautropfen sehe ich wohl,
nur irrst Du Dich leider bei der Beschreibung der Farbe:
er glitzert nicht blau, sondern grün!"
"Aber meine lieben Brüder", schaltete sich nun
der 3. Bruder in das Gespräch ein,
"ihr schaut wohl beide nicht richtig hin.
Der Tautropfen glitzert doch weder blau noch grün,
sondern rot.
Könnt ihr das denn nicht erkennen?"
Und sie gerieten in einen grossen Streit darüber,
wer denn nun Recht habe, und sie vergassen dabei gänzlich,
weshalb sie eigentlich gekommen waren,
nämlich um den wunderschönen Aufgang
der Sonne zu geniessen.
Und während die Sonne aufging und immer prächtiger
zu scheinen und zu strahlen begann,
stritten sie sich weiter und weiter darüber,
wer denn nun von Ihnen das Richtige sehe
und die Wahrheit spreche.
Dabei wäre alles so einfach gewesen:
wäre jeder von ihnen nur ein paar Schritte zur Seite
gegangen und hätte - buchstäblich -
den Standpunkt der anderen eingenommen,
dann hätten sie bemerkt:
jeder hatte - von seinem Standpunkt aus gesehen - Recht..................
---
In dem sehr, sehr empfehlensWERTen Newsletter
"Zeit zu leben" können Sie dazu einen klasse Artikel lesen.
Surfen Sie mal hin:
http://www.zeitzuleben.de/2530-die-landkarte-ist-nicht-das-gebiet/
Vielleicht haben Sie ja Lust, diesen tollen Newsletter zu abonnieren?
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----
Hier können Sie mehr über den radikialen Konstruktivismus lesen:
http://www.radikalerkonstruktivismus.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus
http://www.philolex.de/konstrur.htm
Deutsche und englische Artikel finden Sie hier:
http://www.univie.ac.at/constructivism/
----
Den folgenden Satz aus dem Talmud habe ich auf facebook gefunden.
Und er gefällt mir super. Denn:
er bringt den radikalen Konstruktivismus sozusagen auf den Punkt :-)
Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind,
wir sehen sie so, wie wir sind!
Talmud
----
Eine modernere Formulierung ist die hier:
"Alles, was gesagt wird, wird VON einem Beobachter gesagt"
Maturana
und die hier:
"Alles, was gesagt wird, wird ZU einem Beobachter gesagt"
von Foerster
Soll heissen:
das Gesagte gibt nicht etwa etwas "Objektives" wieder,
sondern ist "nur" eine subjektive Wahrnehmung - und mehr nicht.
Die weitverbreitete Annahme, es gäbe "Objektives",
erscheint radikalen Konstruktivisten weder sinnvoll noch nützlich.
Daher ist der Begriff "Objektives" auch hier in Anführungszeichen gesetzt.
Diese neue Sichtweise "wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind,
wir sehen sie so, wie wir sind" - diese neue Sichtweise
hat sich allerdings - leider - noch nicht herumgesprochen :-)
Achten Sie mal auf die Sprache von zB
Politikern, Journalisten, Wissenschaftlern (!)
und wie oft diese Sprecher die Worte
"objektiv" oder "objektiv betrachtet"
in den Mund nehmen.
Diese Sprechweise hat natürlich Methode.
Denn:
wenn diese Sprecher sagen "objektiv betrachtet",
dann wollen sie natürlich - mehr oder weniger unterschwellig -
suggerieren (!), dass sie Recht haben!
Und dass anders Denkende im Unrecht sind!
Ähnliches kann man übrigens auch über den Ausdruck "alternativlos" sagen.
Dieser Ausdruck ist - logisch betrachtet - auch nicht wirklich passend,
um es mal milde auszudrücken.
Denn:
Alternativen sind praktisch IMMER denkbar + oft auch machbar,
nur - von Mächtigen aller Art oft einfach nicht gewollt (!)
----
"Wenn die Begriffe,
mit deren Hilfe wir unsere Welt
zu begreifen versuchen,
nicht mehr als eingeborene Ideen
betrachtet werden können,
wo kommen sie dann her?
Wie sind die Bausteine von Weltbildern geformt?
Und wie kommen sie zu ihrer Form?
All dies sind Fragen, mit denen sich ein Zweig (…) beschäftigt,
der eng mit der Entwicklung systemtheoretischer Konzepte
und ihrer Anwendung verbunden ist:
der (…) 'Konstruktivismus'"
sagt zu dem Thema einer meiner Favoriten
und Lieblingsautoren Fritz B. Simon
Fritz B. Simon ist der Mann, der ein wirklich epochemachendes (!)
Buch geschrieben hat,
nämlich das Buch - achten Sie bitte auf den Titel :-) -
"Meine Psychose, mein Fahrrad und ich" - der Titel hats ja schon in sich, oder? <smile>
Dass dieses Buch als ein epochemachendes Buch angesehen werden kann,
ist übrigens nicht nur meine private Meinung.
In ähnlichen Worten hat der weltbekannte Forscher und Autor
Paul Watzlawick - auch einer meiner Lieblingsautoren -
Simons Buch beschrieben und in den höchsten Tönen gelobt.
----
In meiner Rezension des Buches habe ich
unter anderem geschrieben:
"Das Buch ist hochinformativ, insbesondere das Kapitel vier
"Menschliche Kommunikation" ist aus meiner Sicht ein MUSS für alle,
die sich mit Kommunikation befassen.
Simon zeigt auf, dass das Modell "Sender und Empfänger"
nicht nur NICHT nützlich, sondern sogar schädlich ist!
Wir übertragen oder senden eben nicht Nachrichten oder Botschaften,
sondern Signale, denen der andere dann Bedeutung zuschreibt!
Und DAS ist ein himmelweiter Unterschied!
Eben ein Unterschied, der einen Unterschied macht!
Beispiel von Simon selbst: wenn eine Sirene mittags ertönt,
dann hören die Menschen dieses Signal, und sie schreiben dann
diesem Signal eine Bedeutung zu: Atomkrieg oder Mittagspause?"
----
Wenn Sie das Buch "Meine Psychose, mein Fahrrad und ich"
noch nicht kennen, möchte ich Sie sehr herzlich einladen,
es jetzt zu lesen. Gönnen Sie sich diese Lektüre.
Nicht nur lernt man / frau wirklich staunen-erregende (!) Dinge.
Darüber hinaus hat Herr Simon das Buch in einem Stil geschrieben,
den ich hinreissend finde: witzig, humorvoll, tolle Wortspiele!
Also nochmal: gönnen Sie sich diese Lektüre.
Wenn Sie das Buch gelesen haben werden,
dann werden vielleicht auch Sie zu sich selbst sagen:
"Meine Entscheidung, dieses Buch zu lesen,
war einfach klasse, war goldrichtig"
----
Lesen Sie meine ausführliche Rezension des Buches
"Meine Psychose, mein Fahrrad und ich" hier
http://systemisches-coaching-sczepanski.weebly.com/
3/post/2014/02/my-psychosis-my-bicycle-and-i.html
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Mehr spannende Infos finden Sie hier
https://www.uni-weimar.de/medien/wiki/Systemtheorie
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